15.06.2022 – Kategorie: Produkte & Lösungen
Energieeinkauf: Online-Tool macht Energiekunden unabhängig von Strom- und Gaslieferanten
Energie-Großkunden können mittels Software ihren Strom- und Gaseinkauf exakt steuern – und nun auch direkt am Markt einkaufen. Das spart viel Geld und senkt das Beschaffungsrisiko.
Für Unternehmenskunden mit hohen Verbräuchen an Strom und Gas ist die Marktlage derzeit von zwei großen Herausforderungen geprägt: Zum einen steigen die Preise für den Energieeinkauf in immer schwindelerregendere Höhen. Zum anderen erhöht sich das Beschaffungsrisiko: Lieferanten von Strom und Gas ziehen sich wegen der hohen Unsicherheiten aus dem Markt mehr und mehr zurück – oder sie rechnen in die sowieso schon hohen Preise noch saftige Risikozuschläge ein.
Beim Energieeinkauf steigen Preise und Risiken
Besonders für Multi-Site-Unternehmen aus Industrie und Handel, aber auch für überregional tätige Baufirmen, Hotel- oder Bäckereiketten birgt diese Entwicklung ein zunehmendes Risiko. Schon in diesem Jahr, noch mehr aber in 2023 könnten manche von ihnen am Ende ganz ohne Lieferverträge dastehen.
Einen Ausweg aus diesem Dilemma verspricht die web-basierte Programmfamilie „Energiekonto“, die schon seit 2010 im Markt verankert ist. Der Softwareanbieter Meine-Energie aus Brandenburg, ein Spezialist für das kaufmännische Energiemanagement, bietet seinen Anwendern nun eine neue Programm-Option an: Sie können sich die benötigte Energie gleich selbst am Strom- oder Gasmarkt beschaffen – jederzeit und zu den jeweils aktuellen Marktpreisen.
Digitale Autarkie in der Netznutzung
Mit dem Zusatz-Tool Energiekonto – Virtueller Netzbetreiber (VN) können Unternehmen mit erfahrenem Personal den Einkauf leitungsgebundener Energieträger wie Strom und Gas direkt beim Großhandel tätigen. „Mittlere und große Unternehmen mit verteilten Standorten oder vielen Filialen haben so die Möglichkeit, ihren Energieeinkauf selbst flexibel auf die wechselnden Marktströmungen anzupassen“, erklärt Meine-Energie-Chef Dirk Heinze,
Kern des Modells sind eigene Netznutzungsverträge für das Unternehmen sowie ein Bilanzkreiskonto für alle Standorte. Die Bündelung der Netznutzungsrechnungen für die jeweiligen Messstellen übernimmt die „Energiekonto VN“-Software. Die im EDIFACT-INVOIC-Format gesammelten Daten lassen sich direkt in die Buchhaltung übernehmen. Sie erzeugen eine PDF-Darstellung, die das Zahlenwerk auch für den menschlichen Nutzer gut lesbar macht.
Lieferanten-Einsatz oder nicht – das entscheidet der Nutzer
Das neue Liefermodell macht den Gesamtprozess einfacher und flexibler – ganz egal ob das Unternehmen selbst am Markt aktiv wird oder einen Lieferanten mit der Beschaffung beauftragt. Letzterer muss nur seinen Prozess anpassen, die Erstellung von Einzelrechnungen pro Messstelle wird überflüssig. Der Lieferant managt den Bilanzkreis des Kunden und stellt nur noch eine Gesamtrechnung über die tatsächlich gelieferte Energiemenge bzw. Regelenergie. Die zusätzlich fälligen Abwicklungskosten für einen Versorgerwechsel fallen ersatzlos weg.
Für den Softwarenutzer vereinfacht sich damit auch jeder zukünftige Lieferantenwechsel. Die bisher notwendigen Prozesse der Marktkommunikation entfallen, alle damit verbundenen Aufwände und Risiken werden obsolet. Der Gesamtprozess wird aus Sicht des Kunden weniger mühsam und erheblich kostengünstiger.
Je mehr Messstellen, desto größer der Einspar-Effekt
Der Einsatz der Software spart allein dadurch, dass die Abwicklung über den Lieferanten entfällt, mindestens 100 Euro im Jahr pro Messstelle. Bei mehreren hundert Messstellen summiert sich das schnell auf einige Zehntausend Euro pro Jahr. Zudem steigt die Datenqualität, denn es besteht nun ein direkter Anspruch auf tagesaktuelle Verbrauchsdaten, die den den geltenden Marktregeln entsprechen. Die Weiterleitung über den Energieversorger entfällt, Updates werden direkt geliefert. Das sorgt für mehr Datentransparenz und Budgetsicherheit beim Energieeinkauf.
SAP für das Energiemanagement – schon fit für „Erneuerbare“
Die web-basierte Rundum-Software für das kaufmännische Energiemanagement unterstützt schon lange eine ganze Reihe von wichtigen Prozessen. Dazu gehören u.a. das Energiecontrolling, die Erstellung von Energiebilanzen, die Planung und Verwaltung von Kosten und Verbräuchen und die Weiterverrechnung der Energiekosten.
Im Gesamtkonzept stellt die „Energiekonto“-Softwarefamilie eine Art „SAP für das Energiemanagement“ dar. Sie ist auch bereits auf Zukunftssicherheit beim Einsatz erneuerbarer Energien ausgelegt. Firmenchef Heinze versichert: „Die hohe Flexibilität der einzelnen Module erlaubt es natürlich, auch selbst erzeugte Energieformen jeder Art in das Gesamtsystem mit einzubeziehen.“
Als Anwender vertrauen Unternehmen aus Branchen wie dem Auto- und Maschinenbau, dem stationären Einzelhandel, Hotel- und Klinikketten, aber auch Kommunen und öffentliche Körperschaften ihr Energiemanagement der Software aus der brandenburgischen Energieregion an. 2020 ist der österreichisch-deutsche Baukonzern STRABAG hinzugekommen – nach einem anderthalb Jahre dauernden Auswahlverfahren unter zwölf Systemanbietern.
„Wir müssen 120 verbundene Unternehmen mit mehr als tausend festen Messstellen zuverlässig und so kostengünstig wie möglich mit Energie versorgen“, erklärt Peter Krüger, Leiter Energie bei der STRABAG-Tochter BHG. Es geht dabei um 120 Gigawattstunden (GWh) an Strom und 80 GWh an Erdgas pro Jahr. Dafür, sagt Krüger, war man auf der Suche nach einer umfassenden Softwarelösung, die alle alltäglichen Prozesse effizient und transparent abbildet – nicht nur im Einkauf, sondern im gesamten Energiemanagement. „Entschieden haben wir uns am Ende für `Energiekonto´ – und heute können wir uns eine Arbeit ohne dieses Tool nicht mehr vorstellen.“
Aufmacherfoto: STRABAG / Christian Ahrens
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