04.05.2022 – Kategorie: Neue Energie & Umwelt

Energieverbrauch in Deutschland 2021: Erneuerbare fallen gegenüber 2020 zurück

Infografik zeigt die Anteile von Energieträgern wie Kohle, Erdöl, Gas und Erneuerbaren am deutschen Verbrauch

Zuwachs um mehr als drei Prozent beim Verbrauch aller Primärenergieträger – Steinkohle und Braunkohle verzeichnen den kräftigsten Anstieg – Öl bleibt der dominante Energieträger, verliert aber an Marktanteilen.

Der Energieverbrauch in Deutschland ist im Jahr 2021 im Vergleich zum „corona-gebremsten“ Verbrauch in 2020 wieder deutlich angestiegen. Für das Gesamtjahr 2021 haben die Experten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) in ihrem neuen Jahresbericht einen Gesamtverbrauch von 12.265 PetaJoule (PJ) ermittelt – und damit um 3,1 Prozent mehr als Vorjahr (11.895 PJ).

Die Anteile der Primärenergieträger, die die Energie liefern, haben sich gegenüber 2020 leicht zuungunsten der erneuerbaren Energien (Wind, Wasser, Biogas, Photovoltaik u.a.) verschoben. Der Anteil der „Renewables“ am Gesamtverbrauch ist von 16,5 % (2020) auf 15,9 % in 2021 geschrumpft. Zugelegt haben dagegen vor allem Kohle (Stein- und Braunkohle gemeinsam von 15,6 % auf 17,7 %) und Erdgas (von 26,4 % auf 26,8 %).

Zu den „Verlierern“ im deutschen Energieverbrauchs-Mix zählten 2021 neben den Erneuerbaren auch die Energieträger Erdöl und Kernkraft. Der Öl-Anteil am Verbrauch ging um 2,1 % zurück (von 34,4 auf jetzt 32,3 %), der Anteil der Atomenergie um 0,2 % (von 6,1 auf 5,9%).

Das Thema Energieabhängigkeit Deutschlands vom Ausland, insbesondere von Russland, steht seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine an 24. Februar im Mittelpunkt der energiepolitischen Debatte. Die Entwicklung des Energieverbrauchs war in dieser Hinsicht im vergangenen Jahr fatal: Bei Erdöl, Erdgas und Steinkohle war Deutschland 2021 praktisch vollständig von Importen abhängig, bei Braunkohle zu 68 %. In die Kassen russischer Rohstoff-Giganten wanderte 2021 das deutsche Geld für 35 % des importieren Öls, für 55 % des Erdgases und für mehr als die Hälfte der Steinkohle.

Weniger als 30 Prozent der verbrauchten Energie wird „zuhause“ erzeugt

Insgesamt haben im Inland erzeugte Energieträger in 2021 mit 29 % nur ein schwaches Drittel des deutschen Gesamtverbrauchs decken können. Immerhin dominiert hier schon seit einigen Jahren der Anteil der „“Erneuerbaren“. 2021 machten Wind-, Wasser- und Solarenergie sowie Biogasanlagen fast 55 % der Gesamtmenge an heimisch erzeugter Energie aus. Allerdings mit leicht fallender Tendenz: Im „Corona-Katastrophenjahr“ 2020, in dem der Energieverbrauch vor allem in der Industrie und im Verkehr stark eingebrochen war, hatten sie noch fast drei Prozent mehr an der inländischen Energieerzeugung gestellt.

Unter den in Deutschland erzeugten Energieträgern dominieren die erneuerbaren Energien mitfast 55 Prozent. Auch die heimische Braunkohle trägt mehr als ein Drittel zur Gesamterzeugung bei. Quelle: AGEB

Aufmachergrafik: Daten aus dem AGEB Jahresbericht 2021 – erschienen Ende März 2022


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