03.05.2022 – Kategorie: Technik & Innovation
Energiewende-Weiterbildung: Smartes Kompetenzzentrum schult Fachkräfte in Brandenburg am realen Objekt
Für 2,7 Millionen Euro hat die Handwerkskammer Potsdam ein vorbildlich modernes Fortbildungszentrum geschaffen. Hier werden Handwerkerinnen und Ingenieure geschult, die die Energiewende in die Tat umsetzen sollen.
Ein „bundesweit einmaliges Projekt zur Energiewende-Weiterbildung“ hat die HWK Potsdam am 28. April in Götz eröffnet: Auf dem Gelände ihres Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) hat die Handwerkskammer ein System zur dezentralen Energieversorgung für Wohngebäude und Gewerbeobjekte als „Trainingszentrum“ eingerichtet. Hier will die HWK künftig Expertinnen und Experten auf eine komplexe Aufgabenstellung vorbereiten: Sie lernen, in Firmen- und Privatgebäuden modernste Versorgungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien fachgerecht zu installieren.
Im Beisein des brandenburgischen Wirtschafts-Staatssekretärs Hendrik Fischer (im Foto links) sowie Holger Schwannecke (Foto rechts), dem Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), hat HWK-Präsident Robert Wüst das neue Kompetenzzentrum seiner Bestimmung übergeben. Damit ist eine Vision Wirklichkeit geworden, die die HWK Potsdam schon 2013 entwickelt hatte. Alle wesentlichen Komponenten einer dezentralen elektrischen Energieversorgungsanlage wurden als praktisches Lehrobjekt nutzbar gemacht.
Der Stolz auf das Pionierprojekt war dem HWK-Chef deutlich anzuhören: „Wir sind uns der Verantwortung bewusst, dass dieses Kompetenzzentrum für die Fortbildung von Handwerkerinnen und Handwerkern als Gestalter der Energiewende deutschlandweit entscheidend sein wird. Sie erhalten damit die notwendige Qualifizierung zum Umbau unseres Energiesystems auf erneuerbare Energien.“ In Deutschland brauche es zehntausende qualifizierter Fachkräfte, wenn die Energiewende gelingen solle.
ZDH-Generalsekretär Schwannecke betonte, dass ohne ausreichend qualifiziertes Handwerk die ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung nicht zu erreichen seien: „Das Handwerk wird als Umsetzer der Energiewende gebraucht. Die Handwerkerinnen und Handwerker sind es, die die Energietechnik für die Erneuerbaren installieren. Aber es braucht eine ganze Gesellschaft, die diesen Weg mitgeht.“
Energiewende-Weiterbildung: flexibles System für ein Vielzahl unterschiedlicher Komponenten
Im Götzer Kompetenzzentrum sind folgende Komponenten in ein digitales Gesamtsystem integriert:
- vier Photovoltaikanlagen mit 144 Kilowatt
- eine Kleinwindanlage,
- mehrere Ladesäulen für elektrisch getriebene Fahrzeuge
- ein Lithium-Ionen-Speicher mit 640 kWh Kapazität und einer Leistung von 740 kW.
- verschiedene kleine Speichersysteme wie ein Redox-Flow Heimspeicher mit 5,2 kWh oder eine Salzwasserbatterie mit 10 kWh
Das intelligente Energiemanagementsystem ermöglicht es, die Speichersysteme in verschiedenen Szenarien zu betreiben. So ist die komplette Abkopplung eines Gebäudeteils vom Stromnetz möglich (Inselbetrieb). Das gesamte System ist mit Datenpunkten versehen. Das eröffnet die Möglichkeit, Energieflüsse von der Erzeugung, der Speicherung sowie dem Verbrauch in Echtzeit zu verfolgen und als komplexes Energiesystem abzubilden.
Aufbauend auf diese im Realbetrieb laufende Technik besteht damit die Möglichkeit, die für alle Teilnehmer einzigartige Kombination von Theorie und Praxis im Bereich dezentraler Energiesysteme kennenzulernen und an verschiedenen Trainingswänden in Echtzeit zu trainieren.
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