19.10.2023 – Kategorie: Neue Energie & Umwelt, Technik & Innovation
Grüner Wasserstoff: Toray baut Kapazitäten für die Produktion von Kernkomponenten aus
Greenerity, eine deutsche Tochtergesellschaft des japanischen Materialtechnologieexperten Toray Industries, hat mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten für katalysatorbeschichtete Membranen (CCMs) begonnen. Diese Schlüsselkomponenten von Wasserelektrolyseuren mit festen Polymerelektrolyten (PEM) werden für die Produktion von grünem Wasserstoff eingesetzt.
Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonnen- und Windenergie hergestellt. Viel Aufmerksamkeit erlangte die Technologie zuletzt als vielversprechender Weg, um Kohlenstoffneutralität zu erreichen. Es wird erwartet, dass die Nachfrage in den kommenden Jahren stark ansteigen wird. Brennstoffzellen werden für die Nutzung von Wasserstoff immer beliebter und dürften in Zukunft ein erhebliches Wachstum verzeichnen.
Grüner Wasserstoff für zahlreiche Anwenduungen
Am Hauptsitz im bayrischen Alzenau entwickelt, produziert und vertreibt Greenerity Komponenten für solche Wasserstoff-Brennstoffzellen. In einem neuen dritten Werk werden am Standort nun Anlagen für Wasserelektrolyseure mit einer Kapazität von mehr als einem Gigawatt installiert. Damit wird die CCM-Produktionskapazität verdreifacht. Die neue Anlage soll im Herbst 2023 in Betrieb gehen, ein weiterer Ausbau ist aktuell in Prüfung.
Schon im bestehenden zweiten Werk hatte das Unternehmen die Produktion zuletzt deutlich nach oben gefahren – sowohl für CCM als auch für Membran-Elektroden-Einheiten (MEAs). Beide werden für Brennstoffzellen in Bussen, Lkws und anderen Nutzfahrzeugen sowie für Wasserstoff-Brennstoffzellen unter anderem in Pkws eingesetzt. Bei voller Auslastung übersteigt die CCM- und MEA-Produktion in diesem Werk ebenfalls ein Gigawatt – damit ließe sich der Bedarf von mehr als 10.000 Brennstoffzellen-Fahrzeugen decken.
Zukunftsmaterialien mit großen Wachstumspotenzial
Toray sieht Wasserstoff- und Brennstoffzellenmaterialien als wichtige Zukunftsmaterialien mit großem Wachstumspotenzial. Das Unternehmen investiert deshalb erheblich in diesem Bereich und baut das Geschäft weiter aus. Neben den CCM- und MEA-Kapazitäten von Greenerity entwickelt und produziert Toray deshalb eine Reihe von Schlüsselmaterialien für alle Aspekte des Wasserstoffkreislaufs, von der Produktion über Transport und Speicherung bis zur Nutzung. Dazu gehören beispielsweise Kohlenwasserstoff-Elektrolytmembranen mit hoher Protonenleitfähigkeit und geringer Gasdurchlässigkeit, hochfeste Kohlenstofffasern und Auskleidungsharze für Hochdruck-Wasserstofftanks sowie Kohlenstoffe für Elektrodengrundmaterialien und Gasdiffusionsschichten. Gemeinsam mit seinen Partnern im In- und Ausland möchte Toray so eine zuverlässige globale Wasserstofflieferkette aufbauen.
Im Rahmen der 2018 formulierten Nachhaltigkeitsvision der Toray-Gruppe hat sich das Unternehmen verpflichtet, dazu beizutragen, die globalen Treibhausgasemissionen bis 2050 auszugleichen. Ebenfalls bis 2050 will Toray zudem Klimaneutralität erreichen – sowohl innerhalb des Unternehmens als auch für die Wirtschaft insgesamt. Dazu wird Toray das Green Innovation Business weiter ausbauen, welches zur Lösung von Umwelt-, Ressourcen- und Energieproblemen beiträgt und gleichzeitig innovative Technologien und fortschrittliche Materialien entwickelt, die zur Absorption von Treibhausgasen beitragen.
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