03.05.2022 – Kategorie: Wirtschaft & Politik

H2-Roadmap Bayern: „Grüner Wasserstoff ist der wichtigste Energieträger der Zukunft“

Der Freistaat drückt beim Umstieg in die Wasserstoffwirtschaft auf die Tube: Bis 2025 will Bayern seine Elektrolyseleistung gewaltig steigern und Hunderte von H2-getriebenen Bussen und LKWs auf der Straße haben. In Industrie, Mobilität und Wärmeversorgung soll Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen.

„Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine müssen wir noch mehr Tempo machen, um unsere Wirtschaft und den Verkehr auf Wasserstoff umzustellen. Nur mit Wasserstoff werden wir die fossilen Energien ersetzen und unseren Energiebedarf klimafreundlich decken können.” Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat am 25. April seine ehrgeiziges Vorstellungen zum Umbau der Energieversorgung im südlichsten Bundesland vorgestellt. Er ist schon lange ein glühender Befürworter der „Zukunftsenergie Wasserstoff“.

Gemeinsam mit den Erlanger Universitäts-Professoren Veronika Grimm (eine der fünf „Wirtschaftsweisen“ der Bundesregierung) und Peter Wasserscheid hat Aiwanger konkrete Maßnahmen benannt, wie in Bayern die Transformation von der fossilen Erdöl- und Erdgas-Wirtschaft hin zur klimafreundlichen Wasserstoff-Wirtschaft vorangetrieben werden soll. Die Kernpunkte der „Wasserstoff-Roadmap“ des Freistaats lauten:

  • Bis 2025 sollen in Bayern per Elektrolyse – der Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff – mindestens 300 Megawatt (MW) an Energieleistung erzeugt werden.
  • Im Verkehr will Bayern bis 2025 mindestens 500 Busse und weitere 500 LKWs mit Wasserstoff-Antrieb in Gebrauch haben. Im ganzen Land soll ein dichtes Netz von Wasserstoff-Tankstellen etabliert werden. Auch ein erster Wasserstoff-Zug des Herstellers Siemens wird schon 2024 auf der Bahnstrecke Augsburg-Füssen zum Einsatz kommen.
  • Bis 2030 soll ein Großteil der Prozesswärme für Bayerns Industriebetriebe durch Wasserstoff anstatt Erdgas erzeugt werden. Zur dezentralen Versorgung mit Strom und Wärme sollen flächendeckend Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung dienen.
  • Der Gesamtbedarf an Wasserstoff und „Synfuels“ (Syntheseprodukten) in Bayern wird von heute 5 Terawattstunden (TWh) auf bis zu 75 TWh im Jahr 2040 steigen.
  • Diesen immensen Bedarf wird der Freistaat keinesfalls aus heimischer Erzeugung decken können, sondern auf erhebliche Importe angewiesen sein. Darum wird der Anschluss Bayerns an die internationale Pipeline-Infrastruktur für Wasserstoff von 2035 auf 2030 vorgezogen.

Bayerns Wirtschaft: dank Wasserstoff-Technologien weiter auf Wachstumskurs

Die Roadmap-Autoren sehen auch enormes Wachstumspotenzial für Bayerns Industrie und Wirtschaft: Bei Elektrolyse-Anlagen zur Wasserstofferzeugung, -speicherung (LOHC) – und konversion, bei Verbindungselementen und ganzen Systemen zur Wasserstofflogistik sowie bei Armaturen und bei Fahrzeugen aller Art gehören viele bayerische Unternehmen zu den Technologieführern.

In den für die H2-Technologie relevanten, stark export-orientierten Wirtschaftszweigen Maschinenbau, Energie- und Elektrotechnik sowie Mobilitätsanwendungen sind schon heute rund 9 Prozent aller Arbeitnehmer in Bayern beschäftigt. Die Roadmap prognostiziert ausgesprochen gute Chancen, diese starke Position in Zukunft weiter auszubauen.


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