20.02.2023 – Kategorie: Neue Energie & Umwelt

Plattform „Klimaneutrales Stromsystem“ gestartet

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), der Bundesverband Windenergie (BWE) und die Bioenergieverbände im Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) begrüßen den Start der Plattform Klimaneutrales Stromsystem (20.03.2023). Die EE-Interessenvertretungen sprechen sich für einen zügigen Reformprozess aus, um das vollständig auf Erneuerbaren Energien beruhende Energiesystem konsequent aufzubauen und abzusichern.

Mit einem Anteil von knapp 50 % am Bruttostrombedarf sichern die erneuerbaren Energien schon heute in relevantem Umfang die Stromversorgung. 2030 sollen es gemäß den Zielen der Bundesregierung 80 % sein und schon wenige Jahre später 100 %. Spätestens 2045 werden Erneuerbare den gesamten Bedarf in allen Sektoren decken. 

„Klimaneutrales Stromsystem“ will gestalten

An ihren Bedürfnissen müsse sich daher auch das Strommarktdesign der Zukunft orientieren, so die EE-Verbände. Das bestehende Strommarktdesign stamme aus einer alten Welt fossiler und atomarer Großkraftwerke. Entsprechend würden mit zunehmendem Anteil eines vornehmlich dezentralen EE-Anlagenparks die Schwächen des Systems deutlich. Sie reichten von negativen Börsenstrompreisen über das Abschalten statt Nutzen des wertvollen Grünstroms bis hin zu fehlenden Anreizen zur Nutzung von Flexibilitätsoptionen. Dies mindere künftig zunehmend die Rentabilität von EE-Anlagen und wirke sich auch volkswirtschaftlich nachteilig aus. Das habe die Studie zum klimaneutralen Stromsystem gezeigt. Erarbeitet hat diese 2021 der BEE gemeinsam mit den Fraunhofer Instituten ISE und IEE.

Erklärtes Ziel der Plattform Klimaneutrales Stromsystem sei es, den Wandel des deutschen Strommarkts – eingebettet in den europäischen Binnenmarkt – hin zu einem nachhaltigen, wirtschaftlich tragfähigen System zu gestalten, in dessen Struktur die EE-Ausbauziele effizient umgesetzt werden können, die Sektorenkopplung vorangebracht und die Versorgung mit klimafreundlicher und bezahlbarer Energie zu jeder Zeit gesichert werde. Aus Gründen der Resilienz sei es geboten, dabei in einem hohen Maße heimische Ressourcen zu nutzen.

Vorteile eines flexiblen Systems aufgezeigt

Ein starres Strommarktsystem ist nach Einschätzung der EE-Verbände dafür ungeeignet. Der BEE hatte erst jüngst im Rahmen einer EU-Konsultation die Vorzüge eines flexiblen Systems dargelegt, das Erzeuger-, Verbraucher- und Speicherseite gleichermaßen berücksichtigt. Zweiseitige Differenzverträge (Contracts for Difference, CfD), wie sie derzeit von der EU-Kommission diskutiert werden, würden sich hingegen bremsend auf die Investitionsbereitschaft und auf den notwendigen Umbau des Energiesystems auswirken.

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