02.08.2022 – Kategorie: Technik & Innovation
Mitsubishi Electric und Novali bauen Großserien-Fertigung von Lithium-Batterien in Europa auf
Im Rekordtempo arbeiten Mitsubishi Electric Europe und sein belgischer Partner an der Aufbau einer Giga-Fabrik für Lithium-Batterien der neuesten Generation.
Die Märkte für leistungsstarke Batterien auf Lithium-Ionen- und Lithium-Metall-Basis werden in den kommenden Jahren geradezu explodieren – in Europa wie weltweit. Das Marktforschungsinstitut Transparency Market Research schätzt in einer aktuellen Studie den Weltmarkt-Gesamtwert für 2021 auf ein Volumen von 21,3 Milliarden US-Dollar. Es prognostiziert bis 2031 einen Anstieg um etwa 11 Prozent pro Jahr auf dann knapp 60 Milliarden USD. Besonders in Deutschland erwarten die US-Marktforscher ein noch höheres Wachstum bei Lithium-Batterien– mit einer Zuwachsrate von fast 17 Prozent pro Jahr.
Gigafabrik für Lithium-Batterien in Deutschland geplant
An den gigantischen Zuwächsen will auch der japanische Elektro- und Elektronikriese Mitsubishi Electric teilhaben. Er hat kürzlich mit dem belgischen Batterie-Startup Novali vereinbart, bis 2025 eine Großserien-Fertigung für Batteriezellen in Deutschland aufzubauen. Die neue „Giga-Fabrik“ der beiden Partner soll schon im Jahr 2025 die Produktion aufnehmen. Bedient werden soll damit vor allem der rasch zunehmende Markt für E-Auto-Batterien. Aber auch für stationäre Anwendungen zur lokalen Speicherung großer Strommengen sieht Mitsubishi Electric beste Chancen.
„Die Industrie und die Regierungen in Europa sind sich einig, dass die Batteriezellenproduktion hier rasch aufgebaut werden muss. Sie ist unerlässlich, um die Nachfrage zu befriedigen und eine unabhängige Produktion für den EU-Handelsblock zu schaffen,“ sagt dazu Novali-Mitgründer Roald De Meyer.
Kooperation entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Der Beitrag von Mitsubishi Electric wird ganz wesentlich darin bestehen, die Batterieherstellung durch seine umfassenden, weithin bewährten Automatisierungslösungen zu unterstützen – und damit entscheidend zu beschleunigen. „Die Zusammenarbeit mit Novali wird den Aufbau der gesamten Wertschöpfungskette umfassen – von der Fertigungsautomatisierung bis hin zu unserem Kunden-Netzwerk in Europa“ ergänzt Klaus Petersen, Europa-Direktor für Lithium-Batterielösungen bei Mitsubishi Electric.
„Wir planen die Herstellung von vier Generationen innovativer Batteriezellen-Technologien“, erklärt De Meyer die gemeinsamen Pläne. Lithium-Eisen-Phosphat (LFP-Zellen) seien für die kostengünstigen Marktsegmente vorgesehen, hochmoderne Nickel-Mangan-Kobalt (NMC)-Zellen für den Übergang zu Hochspannungskathoden und Siliziumanoden für mittlere Marktsegmente.
,In Europa ist – anders als in Asien – die Herstellung von Lithium-Batterien der jüngsten Generation ein relativ neuer, aber schnell wachsender Bereich“, erläutert De Meyer. „Alle Erfahrungen in der Fertigung, die Partner wie Mitsubishi schon gemacht haben, können uns dabei helfen, den Produktionsstart schneller aufzubauen und zu realisieren.“
Zentrale Ziele: Tempo, Fertigungszahlen, Resourcen-Effizienz
Ein weiteres vorrangiges Ziel ist es, die Massenherstellung der Batterien in Europa in einem umweltfreundlichen, CO2-neutralen und ressourcen-schonenden Prozess zu schaffen. Genau diese Fähigkeit hat Mitsubishi Electric in seinen Werken in Asien bereits nachgewiesen: Dort fertigt der Hersteller seit geraumer Zeit große Mengen hochwertiger Batteriezellen – bei hoher Effizienz, die kontinuierlich eine Senkung des Verbrauchs von Energie und Rohstoffen erlaubt.
Ein schneller Aufbau der Zellfertigung und ein hoher Ausstoß in Gigawatt-Kapazität bei gleichzeitig herausragender Energieeffizienz: In dieser Kombination sieht Novali-Mitgründer Thomas De Clippeleer beste Chancen, eine erfolgreiche Wertschöpfungskette für Lithium-Batterien in Europa aufzubauen. „Dieses Projekt ist sehr wichtig – die gesamte europäische Elektrifizierungskette wird davon profitieren!“
Die hohen Ansprüche des Partnerschaftsprojekts zwischen dem japanischen Industrieriesen und dem belgischen Batterie-Startup machen Rekordinvestitionen in die Fertigung und die nachgelagerte Lieferkette erforderlich. Deshalb arbeiten die beiden Partner von Anfang an mit globalen Investmentfonds zusammen – und gründen gleichzeitig Joint Ventures mit großen Kunden in unterschiedlichen Wirtschaftssektoren. „So können wir Automobilherstellern und Industriepartnern gemeinsam eine hohe Flexibilität und einen zukunftssicheren Mix aus verschiedenen Zelltechnologien für Lithium-batterien anbieten“, ist Roald De Meyer überzeugt.
Aufmachacherfoto: Mitsubishi Electric Europe
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