Größter Faktor im deutschen Energiemix

Windenergie

Als die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP im Dezember 2021 offiziell die Regierungsgeschäfte antrat, gaben sich die drei Parteien unter dem Titel „Mehr Fortschritt
wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ einen Koalitionsvertrag mit sehr ambitionierten Zielen, besonders im Bereich der Energieversorgung.

r.energy 4/2023

Erneut an Fahrt gewonnen

Deutschland gehört zu den Ländern, die sich führend die Windenergie zunutze machen. Lag 2018 der Anteil der grünen Energie am deutschen Strommix noch bei rund 35 Prozent, erbrachten die Erneuerbaren 2022 bereits rund 44 Prozent. Zwei Jahre zuvor hatte die Windenergie schon 132 Terawattstunden Strom bereitgestellt und damit erstmals in ihrem Anteil die Summe aller fossilen Quellen überstiegen und den größten Beitrag zum deutschen Energiemix geleistet. Aktuell ist sie die wichtigste Energiequelle für den Klimaschutz, zumal Windenergieanlagen als besonders effektiv bei der Vermeidung von Treibhausgasemissionen gelten. Um ausreichend CO2-frei erzeugten Strom für Deutschland zu produzieren, ist bis 2030 ein jährlicher Zubau bei der Windenergie von mindestens 9 Gigawatt erforderlich. Sollen bis zum Ende des Jahrzehnts 80 % des deutschen Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden, bedeutet das für sie einen Anstieg auf 71 Gigawatt. Maßgeblich für die Erreichung des Ziel sind neben der Verfügbarmachung von Vorrangflächen oder der Erleichterung der Genehmigungsverfahren auch leistungsstärkere Offshore-Anlagen auf See, die Optimierung des Anlagenbetriebs bis hin zur Verringerung der Ausfallzeiten.

Windenergie ist der Schwerpunkt des vorliegenden Heftes. Lesen Sie dazu eine energiepolitische Zwischenbilanz, die Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie, nach zwei Jahren Ampelkoalition zieht. Ein Hauptfazit: „Allen Hemmnissen zum Trotz bleibt festzuhalten, dass der Ausbau der Windenergie seit 2020 wieder an Fahrt aufgenommen hat. Erstmals seit vielen Jahren besteht wieder Planungssicherheit.“ Flankiert wird diese Einschätzung von technischen Entwicklungen, die das Heft vorstellt. So gelang es etwa Bewind aus Rendsburg, durch den Einsatz der neuesten Version von „Solidworks“ das Angebot für die Entwicklung und Konstruktion von Windkraftanlagen sowie deren Systemen, Subsystemen und Komponenten zu erweitern. Das Unternehmen Harting hingegen rechnet vor, wie eine verhältnismäßig kleine Anlagenkomponente zu erheblichen Einsparungen bei Windenergieprojekten führen und damit ein wichtiger Beitrag zur Energiewende geleistet werden kann. Lesen Sie auch, wie Eisen-Salz-Batterien als effizientes Bindeglied zwischen der nachhaltigen Energieerzeugung und zuverlässigen Energieversorgung fungieren, indem sich mit ihnen eine autarke Energieversorgung aufstellen lässt. Nicht zuletzt wird aus Sicht des Condition Monitoring von Windenergieanlagen die erforderliche Verknüpfung von vielfältigen, schon heute durchaus verfügbaren Informationen zu einer Gesamtaussage begründet.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Michael Hobohm
Chefredakteur
r.energy

r.energy 4/2023

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